Wir wissen, was bei diabetischen Augenerkrankungen hilft.
Diabetes ist eine weitverbreitete Stoffwechselkrankheit, die unter anderem auch verschiedene Augenerkrankungen hervorrufen kann. Dabei treten Symptome von leichten Veränderungen der Sehkraft über starke Augenbeschwerden bis hin zur Erblindung auf.
Typische Augenerkrankungen ausgelöst durch Diabetes sind:
- Diabetische Retinopathie: Gefäßveränderungen in der Netzhaut oder Netzhautablösung
- Diabetische Makulopathie: Veränderungen der Makula
- Grauer Star (Katarakt): Linsentrübung
- Grüner Star (Glaukom): Veränderung des Augeninnendrucks
- Entzündungen des Ober- und Unterlids
Wie oft sollten Diabetiker ihre Augen untersuchen lassen?
Wir empfehlen für Diabetiker regelmäßige Untersuchungen, da die Augenveränderungen häufig von den Betroffenen über einen längeren Zeitraum gar nicht wahrgenommen werden, die Folgen dann aber umso gravierender sein können.
Regelmäßig ist die Regel.
Wir halten Kontrolluntersuchungen im Intervall von maximal 2 Jahren für sehr wichtig, sofern noch keine Netzhautveränderungen festgestellt worden sind
und keine Risikofaktoren bestehen, die perspektivisch eine Verschlechterung verursachen können. Bei Diabetes Typ 1 sollte ab dem 11. Lebensjahr der Augenhintergrund auf Veränderungen untersucht werden, bei Diabetes Typ 2 direkt nach der Diagnose und danach jedes weitere Jahr. Besteht die Diabetes-Erkrankung bereits seit über 10 Jahren, empfehlen wir eine Untersuchung des
Augenhintergrundes alle 6 Monate.
Risikofaktoren, die den Zustand der Augen von Diabetikern beeinflussen können:
- Rauchen
- diabetesbedingter Nierenschaden
- dauerhafter Bluthochdruck
Welche Symptome treten bei Netzhautschäden durch Diabetes auf?
Bei vielen Patienten entstehen Netzhautschäden, da das Gewebe nicht ausreichend durchblutet wird und sich dadurch von seinem Untergrund ablöst. Dann besteht die Gefahr der Erblindung, insbesondere wenn die Makula betroffen ist.
- verschwommenes, unscharfes Sehen
- roter Schleier oder dunkle Flecken im Blickfeld
- dunkler Vorhang im Gesichtsfeld (wenn die Makula betroffen ist)
- Lichtblitze bei einer allgemeinen Netzhautablösung
Können Patienten selbst etwas tun, um Augenschäden durch Diabetes zu vermeiden?
- Blutzuckerwerte checken lassen (alle 3 bis 6 Monate beim Hausarzt)
- auf Nikotin verzichten
- dauerhafter Bluthochdruck
- tägliche Bewegung (z.B. Spaziergehen, Schwimmen oder eine andere Sportart)
- Übergewicht reduzieren
- die vorgegebenen Intervalle für die Arztbesuche unbedingt einhalten (alle 12 Monate beim Augenarzt)
Augenerkrankungen in Folge von Diabetes im Überblick:
Diabetische Retinopathie
Bei der diabetischen Retinopathie handelt es sich um eine Netzhautveränderung, die durch Durchblutungsstörungen entsteht. Bei einer Unterversorgung der Netzhaut mit Blut, Nährstoffen und Sauerstoff, kann es zu zahlreichen Funktionsfehlern wie Ablösung oder Einblutungen kommen. Bei der Behandlung der Retinopathie wird ein Laser eingesetzt, der das Ablösen der Netzhaut aufhalten kann.
Wird die diabetische Retinopathie nicht frühzeitig erkannt, kann das vom eingeschränkten Sehen bis hin zum vollständigen Verlust des Sehvermögens führen.
Diabetische Makulopathie
Bei der diabetischen Makulopathie ist die Makula, die Netzhautmitte, betroffen. Sie ist für das scharfe Sehen verantwortlich. Bei Diabetikern kann es an dieser Stelle zu Wassereinlagerungen (Makulaödemen) kommen, die die Sehkraft beeinträchtigen.
Die Behandlung der Makulopathie erfolgt per Laser oder durch das direkte, schmerzfreie Einspritzen von Medikamenten in den Glaskörper (IVOM).
Entzündung des Augenlids
Durch einen permanent erhöhten Blutzuckerspiegel wird das Immunsystem negativ beeinflusst, wodurch das Auge anfälliger für Infektionen und Entzündungen ist. Viele Diabetiker leiden daher unter ständig wiederkehrenden oder chronischen Lidentzündungen, etwa Gerstenkörnern an Ober- oder Unterlid.
Grauer Star (Katarakt)
An Grauem Star kann jeder Mensch erkranken, doch kommt diese Diagnose bei Diabetikern sehr häufig vor, da die Blutzuckerschwankungen die Entstehung und Entwicklung eines Kataraktes stark begünstigen.
Im Verlauf der Krankheit kommt es zu einer sehr starken Trübung der Linse, die das Sehen erschwert. Eine Beurteilung des Gewebezustandes durch den Augenarzt wird mit fortschreitender Verschlechterung fast unmöglich.
Eine Operation kann die Sehkraft dann wieder herstellen.
Beeinträchtigung durch plötzlichen Blutzuckeranstieg
Wenn der Blutzucker unerwartet schnell ansteigt, wirkt sich das mitunter auf das Sehvermögen des Betroffenen aus. Das Sehen verschlechtert sich erheblich, der Patient kann unter vorübergehender Kurzsichtigkeit leiden oder gar doppelt sehen. Meistens legen sich diese Beschwerden von selbst wieder, sobald der Blutzuckerspiegel stabilisiert ist.
Weitere Augenerkrankungen, die bei Diabetes auftreten können:
– Grüner Star (Glaukom)
– Trockene Augen oder Sicca-Syndrom
– Hagelkörner durch Entzündungsreaktionen
– Gefäßverschlüsse der Venen und Arterien des Auges
– Gefäßneubildungen im Bereich der Iris